„Hast du im Lotto gewonnen?“ „Deine Eltern unterstützen dich doch.“ „Wie machst du das überhaupt?“ Sätze wie diese höre ich seit ich häufig auf Reisen bin oft. Es ist gesellschaftlich völlig akzeptiert, dass Menschen ein teures Auto kaufen, Unsummen für ihre neue Küche ausgeben oder mit 150 Leuten eine Hochzeit feiern. Jemand der viel reist aber sieht sich schnell dem Verdacht ausgesetzt, irgendwo einen mysteriösen Schatz zu horten oder gar illegalen Machenschaften nachzugehen.

Wenn man kein Auto besitzt, seine Möbel bei Ikea kauft und auch nicht den Wert eines Kleinwagens für eine Party rausbläst, dann kann man sehr viel Geld für die nächste Reise sparen. Wer außerdem auf seinen Reisen nicht in 4* Hotels absteigt, sondern in Hostels übernachtet oder couchsurft, sich selbst etwas kocht oder auf dem Straßenmarkt isst, statt Taxen öffentliche Verkehrsmittel nutzt oder trampt, der kann von dem Geld was andere für eine Reise benötigen drei Reisen machen.

Mysterium gelöst. Wer Reisen zu seiner Priorität macht, der kann genug Geld sparen, um sich die nächste Reise schneller als gedacht zu finanzieren.

Hier sind meine Tipps, wie du Geld für deine nächste Reise sparen kannst

1. Deine Ausgaben tracken

Ich schreibe alle meine Ausgaben auf, das geht ganz einfach z.B. über die App Mein Haushaltsbuch. So behalte ich einen Überblick über meine monatlichen Ausgaben und kann sehen wo ich ggf. noch Einsparpotential habe.

2. Fixkosten überprüfen

Wenn du deine Ausgaben dokumentiert hast, solltest du zunächst alle deine Fixkosten überprüfen und z.B. sicherstellen:

• Ist dein Stromanbieter wirklich der günstigste? Es ist super leicht diesen zu wechseln, da der neue Stromanbieter die ganze Arbeit inkl. Kündigung beim alten übernimmt. Hinzu kommt, dass man bei einem Wechsel Prämien bis zu 100€ (vereinzelt sogar mehr) bekommen kann.
• Gibt es einen günstigeren Handyvertrag? Ein Trick ist auch, den bestehenden einfach mal zu kündigen, oft wird von den Mobilfunkanbietern versucht, dich zu besseren Konditionen als Kundin zu halten.
• Kannst du bei Netflix und Spotify in die Family-Accounts wechseln und dir den Tarif mit Familienmitgliedern oder Freunden teilen?
• Welche deiner Versicherungen brauchst du wirklich? Bist du ggf. irgendwo doppelt versichert? Beispiel: Wer Mitglied im Deutschen Alpenverein ist, ist über diesen automatisch unfallversichert und benötigt keine separate Unfallversicherung.
• Welche Bonusprogramme lohnen sich? Meilen sammeln, Payback Punkte und die Teilnahme an Cashback Optionen können ebenfalls hier und da Geld sparen.

3. Essen

Ich war früher in jeder Mittagspause im Restaurant essen. Oft bin ich abends ebenfalls essen gegangen oder habe mir etwas bestellt. Mittlerweile koche ich viel selbst, das Einsparpotential ist hier enorm. Da mir Regionalität und Nachhaltigkeit wichtig ist, kaufe ich zwar auch des öfteren auf dem Markt ein, aber die Grundversorgung besorge ich beim Discounter. Aldi statt Edeka, lautet die Devise.

In Georgien ist eine reichhaltige Mahlzeit wie diese für ein paar Euro zu haben.

4. Trinken

Ich bin früher mehrmals pro Woche Abends weggegangen und habe regelmäßig Alkohol getrunken. Aus diversen Gründen trinke ich heute kaum noch Alkohol, und wenn doch, dann ist es eben nur ein Drink statt fünf oder zehn. Etwas zugute kam mir, dass viele meiner Freunde mittlerweile Kinder bekommen haben und das mit dem Weggehen in meinem Freundeskreis sowieso nicht mehr so ein großes Thema ist. Für mich ist hier definitiv der größte Hebel zu sparen, denn an so einem Abend habe ich früher gerne mal 50 – 100€ ausgegeben.

5. Shopping

Es gab Zeiten in denen war mir Shopping super wichtig und ich habe viel Geld in Markenprodukte investiert. Wenn man sich aber mal besinnt, seinen Kleiderschrank anschaut, dann merkt man, dass man doch eigentlich alles hat was man braucht. Heute gehe ich kaum noch shoppen und verzichte auf Markenprodukte (Ausnahme: bei Outdoor Produkten investiere ich manchmal etwas mehr, vor allem weil mir geringes Gewicht und das Material wie z.B. Merino wichtig ist).

Mehr als das, was in diesen Rucksack passt, brauche ich nicht.

6. Auto

Wer in einer Großstadt wohnt, der braucht oft kein Auto. Es gibt mittlerweile jede Menge Car-Sharing Modelle auf die man zurückgreifen kann. Die Monatskarte für öffentliche Verkehrsmittel ist um einiges günstiger als die Anschaffungs- und Unterhaltkosten für ein Auto. Natürlich ist es in einer Großstadt immer einfacher, aber ich komme z.B. in München seit Jahren ohne Auto aus.

7. Jobwahl

Ist eine Gehaltserhöhung schon länger fällig? Vielleicht motiviert dich der Gedanke an deine nächste Reise, endlich mal danach zu fragen (und bei der Verhandlung standhaft zu bleiben!). Ansonsten ist bei einem Jobwechsel fast immer ein Gehaltssprung machbar. Natürlich kannst du dir auch überlegen, einen Zweitjob anzunehmen. Ich arbeite im Vertrieb und werde variabel vergütet. Eine bessere Motivation als die nächste Reise im Blick gibt es nicht.

8. In günstige Länder reisen

Natürlich würde ich auch gerne mal nach Australien. Aber sowohl der Flug, als auch die Lebenshaltungskosten vor Ort sind extrem teuer. Es gibt so viele Länder auf der Welt, die verglichen mit Europa sehr günstig zu bereisen sind. In Pakistan, Kirgistan und Georgien habe ich trotz der Tatsache, dass ich auf Reisen war, Geld gespart, so günstig war dort alles.

Pakistan, wie hier am Nanga Parbat, ist nicht nur wunderschön, sondern auch äußerst budget-freundlich.

9. Günstig reisen

In vielen Hostels ist man in meinem Alter zwar geradezu eine Oma, aber ich mag Hostels (meide allerdings Party-Hostels) und kann mit Oropax und Schlafmaske auch im Schlafsaal super gut schlafen. Ich reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln und esse auf Straßenmärkten oder in einfachen Restaurants. In vielen Hostels kann man kochen, das spart extrem viel Geld. Ich selbst gehe auf Reisen gerne essen, weil ich das sozialer finde, aber koche mir zwischendurch immer wieder auch mal selbst.

10. Untervermieten

Wenn es der Vermieter erlaubt, kannst du deine Wohnung untervermieten. Gerade wenn man länger auf Reisen ist, lohnt sich das. Wenn dir das nicht ganz geheuer ist, eine fremde Person in deine Wohnung zu lassen, kannst du z.B. über dein Netzwerk bei Facebook versuchen, jemanden zu finden.

Fazit

Ich führe trotz all dieser Maßnahmen ein super Leben und fühle mich dadurch nicht eingeschränkt. Gerade wenn man berufstätig ist, finde ich, dass ein kleiner Luxus hier und da völlig in Ordnung ist. Ich gehe z.B. regelmäßig ins Fitnessstudio und habe eine Mitgliedschaft bei einem vergleichsweise teuren Studio, da mir nach einem stressigen Tag der sportliche Ausgleich gut tut. Schau dir dein Leben und deine Ausgaben an, überprüfe was du wirklich brauchst und was nicht. Mach Reisen zu deiner Priorität und du wirst Mittel und Wege finden, schneller als du denkst wieder genug Geld für deine nächste Reise gespart zu haben.

Ich freue mich, wenn dir mein Artikel gefallen hat und du darin nützliche Tipps gefunden hast, dir deinen nächsten Reise-Traum schon bald zu erfüllen. Fallen dir noch mehr Tricks ein, im Alltag Geld zu sparen? Dann hinterlasse sie gerne in einem Kommentar. Wenn du magst, folge mir auf: