5 Mythen über Alleinreisende

 

Wer alleine reist sieht sich ab und an dem ein oder anderen Vorurteil ausgesetzt. Ich möchte an dieser Stelle mit den 5 größten Mythen aufräumen und eine Lanze für alle meine alleinreisenden Schwestern und Brüder da draußen brechen.

Alleinreisende haben keine Freunde

Unsere Freunde sind manchmal damit beschäftigt, 1, 2 oder 3 Kinder in die Welt zu setzen. Sie verreisen gemeinsam mit ihrem Partner oder haben schlicht andere Vorstellungen davon, wie der perfekte Urlaub aussieht. Viele meiner Freunde würden mir wahrscheinlich umgehend die Freundschaft kündigen, wenn ich versuchen würde, sie jeden Tag irgendwelche Berge hoch zu jagen.

Hinzu kommt, dass wer einmal alleine verreist ist, die Freiheit oft sehr zu schätzen weiß. Wir reisen gerne allein, und wer es einmal ausprobiert hat, der weiß, dass man deswegen nicht keine Freunde hat, sondern Freunde auf der ganzen Welt.

Alleinreisende sind einsam

Wenn ich früher jemanden alleine im Restaurant sitzen sehen habe, hatte ich großes Mitleid. Der arme Mensch, habe ich mir gedacht, hat wahrscheinlich vor lauter Einsamkeit große Mühe, nicht bittere Tränen in sein Essen zu weinen. Heute war ich schon unzählige Male diese Person und nicht im geringsten traurig dabei. Im Gegenteil. Gerade wer in Hostels übernachtet, braucht manchmal einfach seine Ruhe. Es kann so schön sein, einfach nur das Essen zu genießen und das Erlebte in Ruhe Revue passieren zu lassen.

Dasselbe gilt für Wanderungen oder Spaziergänge am Strand. Man kann seinen Gedanken nachhängen und die Landschaft viel intensiver genießen. Klar kann man sich auch mal einsam fühlen, das ist mir auch schon passiert. Aber wenn man mit einem Partner unterwegs ist, ist auch nicht immer alles Eitel Sonnenschein, das sollte man nicht vergessen. In jedem Fall muss man eben schauen, was man dagegen tun kann, wenn man sich aus irgendeinem Grund unwohl fühlt.

Alleinreisende sind Nerds

Ok zugegeben. Da ich mit möglichst wenig Gepäck reise, und aufgrund meiner Vorliebe zu Wanderungen an Outdoor-Klamotten kein Weg vorbei führt, gehe ich in denen halt auch Abends mal in eine Bar. Kommt schon ein bisschen nerd-mäßig rüber. Vor allem wenn man eine Zip-Off Hose an hat. In der wird man ja zudem überall auf der Welt sofort als Deutsche(r) identifiziert. Aber hey, sie ist einfach SO PRAKTISCH! Am Ende ist man auf Reisen meist so zufrieden mit sich und seinem Leben, dass Äußerlichkeiten, oder was andere wohl über einen denken mögen, völlig nebensächlich werden.

Alleinreisende leben gefährlich

Erst recht alleinreisende Frauen! Oder? Ich würde fast behaupten, das Gegenteil ist der Fall. Ich habe so viele Situationen erlebt, in denen mein alleiniges Dasein in einem fremden Land vor allem den Beschützerinstinkt der Menschen geweckt hat. 

Hinzu kommt, was ist denn schon gefährlich, und was ist sicher? Ich erinnere mich bei dem Thema gerne an eine Situation in Laos. Ich wollte einen Flug buchen und fragte den Besitzer meines Guesthouses, ob die lokale Airline sicher wäre. Seine Antwort war lapidar “What is safe?”. Und der Mann hat recht. Während ich in Mosambik war, sicher nicht das ungefährlichste Land der Welt, lief 500 Meter von meiner Wohnung im vermeintlich sicheren München entfernt ein Messerstecher durch die Gegend. Dabei bin ich zu Hause in Deutschland ständig allein unterwegs. Wieso macht sich da eigentlich niemand Sorgen um mich?

Alleinreisende sind beziehungsunfähig

Zugegeben, es ist schwieriger, jemanden zu finden, der passt. Denn zum einen sind Alleinreisende sehr unabhängig. Sie wissen, was sie wollen, und dass sie sich selbst genügen. Wenn man nicht zwingend jemanden an seiner Seite braucht, dann gibt es keinen Grund, sich auf Kompromisse einzulassen. Zum anderen sollte der Partner die Leidenschaft zum Reisen im besten Fall teilen. Denn es ist schwierig, eine Beziehung zu führen, wenn man viel reist. Natürlich lernt man auch auf den Reisen selbst jede Menge Menschen kennen, und man findet viele von ihnen unheimlich spannend. Aber sie wohnen häufig nicht im selben Land und ihr Weg führt sie meist an andere Orte. Denn sie sind das, was man selbst ist. Alleinreinreisende. Und somit unabhängig. Ihr versteht.


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Wer steckt hinter Sunsets & Summits?

Servus, ich bin Annika. Auf der Suche nach den traumhaftesten Sonnenuntergängen und Gipfeln mit den atemberaubendsten Aussichten reise ich durch die Welt. Besonders angetan haben es mir außergewöhnliche Länder. Über die Abenteuer, die ich in diesen als alleinreisende Frau erlebe, berichte ich euch hier. 

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