Kirgistan ist immer noch ein Geheimtipp unter den Backpacker – Destinationen. Dabei ist Kirgistan traumhaft schön, die Menschen sind freundlich und das vom Staat etablierte CBT (Community Based Tourism) macht Backpacking durch das atemberaubende Land vergleichsweise einfach. Zudem benötigen Angehörige von 60 Staaten, darunter auch Deutschland, kein Visum zur Einreise.
Kirgistan ist gar nicht so groß und von Deutschland aus relativ gut mit Flugverbindungen über Istanbul zu erreichen (Reisezeit ca. 10 Stunden). Das Land zu besuchen ist also auch während eines „normalen“ Urlaubs möglich und absolut empfehlenswert. Ich hatte 3 Wochen Zeit, aber man kann auch schon in 2 Wochen richtig viel sehen und erleben. Hier meine Vorschläge für eine 2 – bzw. 3 – wöchige Backpacking – Reiseroute durch Kirgistan.
Vorschlag 1: Reiseroute 2 Wochen durch Kirgistan
Bischkek – Ala Archa Nationalpark – Karakol – Altyn Arashan – Issyk Kul – Kochkor – Song Kul – Bischkek
Vorschlag 2: Reiseroute 3 Wochen durch Kirgistan
Bischkek – Ala Archa Nationalpark – Karakol – Altyn Arashan – Issyk Kul – Kochkor – Song Kul – Kyzyl-Oi – Osch – Sary Mogul – Bischkek
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Tag 1: Bischkek
Die Flieger landen fast ausschließlich mitten in der Nacht. Es macht Sinn, sich den ersten Tag ein bisschen zu erholen und es in Bischkek gemütlich angehen zu lassen. Viele Sehenswürdigkeiten hat die Hauptstadt nicht zu bieten und sonderlich schön ist sie auch nicht. Ein Tag reicht daher völlig aus, zumal im Rest des Landes wahnsinnig tolle Highlights warten.
Tag 2: Bischkek (Ala Archa)
Perfekt um einen ersten Eindruck von der Schönheit des Landes zu bekommen ist ein Tagesauflug nach Ala Archa. Dort kann man zahlreiche Wanderungen unternehmen.
Tag 3: Fahrt Bischkek – Karakol (Altyn Arashan, Ala Kul)
Von Bischkek fahren stündlich Mashrutkas in ca. 6 Stunden nach Karakol, die Fahrt kostet ca. 4€.
Tag 4 – 6: Trekking in den Bergen Altyn Arashans
Von Karakol aus gibt es verschiedene Trekking-Möglichkeiten. Die bekannteste Wanderung ist mit Sicherheit die zum Ala Kul. Hierfür ist Camping-Ausrüstung notwendig, diese kann vor Ort geliehen werden. Alternativ kann man nach Ak Suu fahren und von dort nach Altyn Arashan wandern. Dort ist man auf Backpacker eingerichtet. Es gibt Gästehäuser, die die Wanderer freundlich aufnehmen und eine Auswahl zahlreicher (Tags-)Wanderungen. Auch kann wer fit ist den Ala Kul von hier aus in einer Tagestour erreichen.
Tag 7: Fahrt Karakol – Tamga (Fairy Tale Canyon, Issyk Kul)
Für die Strecke nimmt man vom kleinen Busbahnhof in Karakol eine Mashrutka.
Tag 8: Issyk Kul & Fairy Tale Canyon
Von Tamga aus lohnt sich der Besuch des Fairy Tale Canyons (manche Taxifahrer verstehen Fairy Tale Canyon nicht, daher den kirgisischen Namen “Skazka” parat haben), von der Bushaltestelle am See kann man dorthin trampen bzw. ein Sammeltaxi für ca. 1€ nehmen. Der Canyon ist wirklich super schön und es lohnt sich, einen halben Tag dafür einzuplanen. Den restlichen Tag kann man an einem der Strände des Issyk Kul bei fantastischem Blick auf den See und die gegenüberliegenden Berge entspannen.
Tag 9: Fahrt Tamga – Kochkor (Pferdetrekking, Song Kul)
Für den Weg nach Kochkor hält man an der Bushaltestelle am See ebenfalls eine Mashrutka oder ein Sammeltaxi an. Diese fahren über Balyktschy, wo man in eine Mashrutka nach Kochkor umsteigen muss. Das ist alles kein Problem, einfach den Namen sagen wo man hin möchte, die Kirgisen helfen den ausländischen Touristen gerne, das richtige Fortbewegungsmittel zu finden.
Tag 10 – 12: Song Kul
Ein Pferdetrekking ist einfach ein Muss beim Backpacking in Kirgistan. Von Kochkor aus gibt es neben CBT noch diverse Anbieter, die Pferdetrekks mit einer oder zwei Übernachtungen zum Song Kol anbieten. Obwohl mir der Hintern am 3. Tag schon ordentlich weh getan hat, kann ich die 3 Tage / 2 Nächte Tour sehr empfehlen, um richtig in das Nomadenleben einzutauchen. Man kann vor Ort Angebote einholen und buchen. Wer nicht reiten mag, kann auch zum Song Kul wandern.
Reiseroute 2 Wochen durch Kirgistan:
Tag 13: Fahrt Kochkor – Bishkek
Von Kochkor verkehren Mashrutkas nach Bishkek. Dauer ca. 5 Stunden, Kosten ca. 4€.
Tag 14: Rückflug von Bischkek
Reiseroute 3 Wochen durch Kirgistan:
Tag 13: Fahrt von Kochkor nach Kyzyl-Oi
Vom Taxistand an der Hauptstraße nimmt ein shared taxi nach Chaek, in Chaek am besten direkt über den Fahrer die Weiterfahrt nach Kyzyl-Oi organisieren.
Tag 14: Wanderung
Kyzyl-Oi befindet sich im absoluten Nirgendwo. Die Landschaft ist einfach nur wunderschön und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, zu wandern und die Einsamkeit zu genießen. Hierher verirren sich selten Touristen, was umso mehr den Reiz ausmacht.
Tag 15: Fahrt von Kyzyl-Oi nach Osch
Hierfür nimmt man in Kyzyl-Oi ein Taxi (am besten über die Unterkunft organisieren) über Suusamyr zur Straße Bischkek – Osch. Von dort trampt man nach Osch. Ein langer Tag, aber der Abstecher in die zweitgrößte Stadt Kirgistans lohnt sich.
Tag 16: Osch
In Osch lohnt sich unbedingt der Besuch des tollen Basars. Ansonsten kann man am Fluss entlang durch die Parks spazieren.
Tag 17: Fahrt nach Sary Mogul
Unter der Brücke beim Basar befindet sich der Busbahnhof. Hier kann man ein shared taxi nach Sary Mogul nehmen. Der Preis ist Verhandlungssache und liegt bei ca. 40€ / Auto, die Fahrt dauert ca. 4 Stunden.
Tag 18: Wanderung, Peak Lenin Basecamp
Sary Mogul ist ein weiteres Dorf im Nirgendwo. Es ist schon auf der Fahrt hierher extrem beeindruckend, wie sich links und rechts die 7000er in die Höhe strecken. Von hier aus ist über die Unterkunft ein Besuch (wer mehr Zeit hat auch mit Übernachtung) im Peak Lenin Basecamp organisierbar.
Tag 19: Fahrt von Sary Mogul nach Osch
Über die Unterkunft oder CBT kann man ein shared taxi nach Osch organisieren.
Tag 20: Flug nach Bischkek
Die Strecke ist auch per Anhalter / shared taxi machbar, aber die Strecke ist einfach richtig weit und mehr als tagesfüllend. Mashrutkas verkehren auf der Strecke nicht. Ein Flug kostet ca. 40€ und lohnt sich daher unbedingt.
Tag 21: Rückflug von Bischkek
Hier endet das Backpacking – Abenteuer Kirgistan. Mit zahllosen Erinnerungen an die traumhafte Landschaft dieses bezaubernden Landes geht es zurück nach Hause.
Ich freue mich, wenn dir mein Artikel gefallen hat und ich dich zu einer Reise in das wunderbare Kirgistan inspirieren konnte. Wenn du magst, folge mir auf:
Hallo Annika. Deine Website ist wirklich GENIAL! Gestern bin ich zufällig drauf gestossen und habe jeden einzelnen Bericht verschlungen. Ich bin auch eine alleinreisende Frau Anfang 30 und Deine Texte passen so gut zu mir und meinen Erlebnissen. Da ich meinen neuen Job erst im Oktober beginne, habe ich jetzt 4 Monate Zeit zum Reisen. 🙂 Kirgistan steht ganz oben auf meiner Liste und natürlich möchte ich dort auch wandern gehen. Weisst du, wie das mit den Bären und Wölfen ist? Das ist ein Thema, mit dem ich mich bis jetzt nie beschäftigt habe. Eigentlich wollte ich alleine wandern und nicht eine Tour buchen und evtl. auch zelten. Ist das sicher? Was meinst Du dazu? Liebe Grüsse aus Zürich
Hallo Sarah, vielen Dank für deine lieben Worte, es freut mich sehr, dass dir mein Blog gefällt! 4 Monate Zeit zu reisen ist ein Traum 🙂 Und Kirgistan eine ganz ausgezeichnete Wahl! Zu deiner Frage, ich habe als ich dort war nichts von Bären oder Wölfen mitbekommen. Aber ich habe mich auch nicht speziell danach erkundigt, da ich nicht gezeltet habe dort. Es sind aber viele Leute mit Zelt unterwegs, daher denke ich nicht, dass unmittelbare Gefahr besteht. Am besten vor Ort einfach die Einheimischen fragen. Wünsche dir schon mal ganz viel Spaß und eine geniale Reise! Liebe Grüße, Annika
Hi,
du hast wirklich sehr interessante Länder bereist. Auch wenn ich keine Frau bin hast dz mich doch auf interessante Ziele gebracht.
Ich suche noch ein Reiseziel für Ende April /Anfang Mai. Würdest du zu dem Zeitpunkt Kirgistan empfehlen oder hast du noch einen anderen Tipp?
Hi Pasquale,
Freut mich, dass ich dich mit meinen Reisezielen inspirieren konnte! Kirgistan ist wunderschön, aber wahrscheinlich besser im Sommer zu besuchen, da sich viel draußen abspielt. Kommt aber natürlich drauf an was du machen möchtest, und ob dir hier und da noch etwas Schnee und kalte Nächte etwas ausmachen. Ich fände ja den Libanon super spannend und denke da kann man um die Jahreszeit gut hin (war aber noch nie da).
Liebe Grüße,
Annika