Pokhara ist in erster Linie der Ausgangspunkt für größere (Annapurna Umrundung) und kleinere (Poon Hill) Treks im Himalaya. Der kleine Ort am Phewa See ist super schön und hat einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten, sodass man hier wunderbar ein paar Tage verbringen kann.
Da bei meiner Ankunft das Wetter leider zu schlecht war um auf einen der Treks zu starten, beschloss ich, erstmal ein paar Tage zu bleiben. Im Endeffekt dauerte es zu lange bis das Wetter wieder richtig besser wurde und ich musste meine Trekking-Pläne über den Haufen werfen.
Nichtsdestotrotz fand ich meine Zeit in Pokhara richtig toll, ich habe die Stadt, die Umgebung und ihre Menschen sehr ins Herz geschlossen. Und wenn die Wolken doch mal aufgerissen sind, so war der Blick auf den umliegenden Himalaya grandios und irgendwie surreal. Ich konnte mich fast zwei Wochen lang nicht losreißen und habe daher ein paar Tipps, welche Sehenswürdigkeiten in Pokhara lohnenswert sind.
1. Am Phewa See und der Strandpromenade chillen
Der wunderschöne See mit seinem bei gutem Wetter grandiosen Panorama der umliegenden Himalaya-Gipfel ist sowas wie die Lebensader des Ortes. Ich bin wieder und immer wieder die Promenade entlang gelaufen, hier spielt das Leben von Pokharas Stadtteil Lake Side. Zahlreiche Restaurants und kleine Bars laden zum Verweilen ein.
Wer es ruhiger mag läuft einfach in die eine oder andere Richtung weiter. Wer der Lake Side Road in südlicher Richtung folgt, der findet dort den Basundhara und Miteri Park, wo man sich ins Gras legen oder auf eine Bank setzen und die Seele baumeln lassen kann.
In nördlicher Richtung, ein paar Schritte hinter dem Ortsausgang und somit etwas abseits vom Trubel, liegt die Crazy Gecko Bar. Super schön mitten im Wald, mit Holzterrassen und entspannter Atmosphäre und einer unbezahlbaren Aussicht auf den See und die Berge.
2. Zur World Peace Pagoda wandern
Die Top-Sehenswürdigkeit in Pokhara. Man kann mit dem Taxi hoch fahren, schöner ist jedoch den Besuch mit einer Wanderung zu verbinden. Vom kleinen Hafen am Phewa See kann man sich zum anderen Ufer rudern lassen.
Dort folgt man dem kleinen Weg in den Wald, es geht zunächst an ein paar Häusern vorbei, immer stetig nach oben. Ca eine dreiviertel Stunde dauert es, bis man die Pagode erreicht. Ich war leider an einem sehr grauen Tag unterwegs, weshalb ich keine Aussicht hatte, der weiße Tempel selbst verschmolz fast mit den Wolken.
Zurück wählte ich die Variante über die Devi’s Falls (die ich allerdings nie gefunden habe, aber angeblich sind sie auch nicht so spektakulär) und den Stadteil Dam Side. Man geht erst ein Stück die Straße entlang und dann durch kleine Ansammlungen von Häusern nach unten.
Es gibt im Netz einen Bericht von einem Überfall auf eine Frau, die alleine auf dieser Wanderung unterwegs war. Dieser ist allerdings schon ein paar Jahre alt. Ich war alleine unterwegs und der einzige, der sich mir in den Weg stellte, war ein etwa 4jähriger Junge, der nach Süßigkeiten fragte.
3. Den Sonnenaufgang auf dem Sarangkot bewundern
Ein absolutes Muss und Highlight, wenn man in Pokhara ist. Wenn am Abend vorher Sonne für den nächsten Tag vorhergesagt ist lohnt sich das frühe Aufstehen! Ich bin mit dem Taxi bis zu den Stufen gefahren, von dort ist man in etwa 30 – 40 Minuten hochgelaufen.
Wenn man möchte, wartet das Taxi bis man zu einer vereinbarten Uhrzeit zurückkommt. Ich aber wollte mich vorher nicht festlegen wie viel Zeit ich oben verbringen möchte und habe den netten Taxifahrer wieder heimgeschickt.
Der Blick hier oben, wenn die Sonne über den schneebedeckten Gipfel-Riesen aufgeht ist magisch und einmalig spektakulär. Unten liegt das Tal mit seinen kleinen Dörfen, dahinter bilden die grünen Hügel eine Art Vorgebirge. Hinter diesen dann strecken sich die Felsriesen des Himalyas in die Höhe.
Ich saß ewig auf meinem Vorsprung und konnte mich überhaupt nicht mehr losreißen, selbst dann noch, als die meisten Sonnenaufgangs-Touristen schon wieder weg waren. Dafür wurde ich dann noch mit dem Auftritt einer Gruppe Adler belohnt, die über den Gipfeln ihre Kreise zogen.
Als ich mich die Straße entlang zu Fuß auf den Weg nach unten machte, hielten ständig Autos an die mich mitnehmen wollten. Es lohnt sich nicht ein Taxi zu bezahlen. Ich wollte tatsächlich noch ein bisschen laufen, aber das wollten die Einheimischen nicht akzeptieren, sodass ich irgendwann aufgab und eine lustige Autofahrt mit einer Gruppe von Freunden zurück nach Pokhara erlebte.
Leider hat mich hier oben sehr gestört, dass vor allem die einheimischen Touristen ihren Müll trotz zahlreicher aufgestellter Mülleimer (und selbst wenn es diese nicht gäbe wäre das kein Grund) einfach so in die Landschaft gepfeffert haben. Mir flogen Plastik-Kaffeebecher und Flaschen geradezu um die Ohren, und das hat mich richtig wütend gemacht. Leider ist das überall in Nepal ein Problem.
4. Zum Bindhya Basini Tempel laufen
Da ich ja bekanntermaßen gerne laufe, habe ich auch aus der Besichtigung des Bindhya Basini Tempel einen Tagesausflug zu Fuß gemacht. Mir hat es Spaß gemacht, auf diese Art und Weise viel von Pokhara zu sehen.
Es ging über Felder und durch Straßen, links und rechts gesäumt mit den schönen bunten Häusern. Man bekommt so viel mit vom Leben der Menschen. Der Tempel hat einen schönen Blick auf Pokhara (leider hatte ich auch an diesem Tag Pech mit dem Wetter und konnte den Himalaya leider nicht sehen) und lohnt sich auf jeden Fall zu besichtigen.
5. Mit einem Ultraleicht Flugzeug fliegen
Welche ist die größte Sehenswürdigkeit Pokharas? Richtig, der Himalaya! Kein günstiger Spaß (ich habe für einen 90 Minuten Flug ca. 400€ bezahlt, inkl. Fotos & Video der am Flügel installierten GoPro), aber ein unvergessliches Erlebnis. Ich konnte aufgrund des schlechten Wetters keine der großen Wanderungen machen, aber wollte auch nicht wieder abreisen ohne den Himalaya mal so richtig gesehen zu haben.
Die Ultraleicht Flugzeuge sind winzig, man sitzt direkt vorne neben dem Piloten. Mein Pilot war super cool und hat mich sogar selbst fliegen lassen! Nach einer kurzen Erklärung überließ er mir das Kopilot-Steuer und nahm zu meiner Beunruhigung seine Hände von seinem Steuer!
So sind wir mitten hinein geflogen in den Himalaya, richtig nah an die majestätischen 7000er und 8000er mit ihren gigantischen Felsformationen und schneebedeckten Gipfeln. Bei einem Abstecher über das Annapurna Base Camp konnten wir sogar die tapferen Wanderer auf dem Weg dorthin durch den Schnee stapfen sehen. Ich liebe fliegen und ich liebe die Berge noch mehr. Das Grinsen bekam ich folglich den ganzen Tag nicht mehr aus dem Gesicht.
6. Eine Mountainbike Tour machen
Im Ort kann man sich entweder Mountainbikes ausleihen oder eine Tour buchen. Da ich nicht alleine fahren wollte (was beim Wandern überhaupt kein Problem ist, mag ich beim mountainbiken irgendwie nicht – keine Ahnung warum), buchte ich einen Guide für einen Tag.
Wir fuhren in ein benachbartes Tal hinein, über Schotterpisten, durch winzige Dörfer, über Felder und an Flüssen entlang in denen die Wasserbüffel badeten. Immer wieder blitzte der Gipfel das Dhaulagiri über den umliegenden Hügeln hervor.
Ich war Abends schmutzig und mein Po tat weh, aber es hat richtig viel Spaß gemacht. Mein Guide war super nett, er war früher Wanderführer und hat im wahrsten Sinne des Wortes umgesattelt. Unterwegs hat er mir viel über das Leben der Nepalesen erzählt.
7. Essen
In Pokhara gibt es zahlreiche Restaurants und somit eine Riesen Auswahl an Möglichkeiten, sehr gut und sehr günstig zu essen. Viele Restaurants in Lake Side bieten zudem einen Ausblick auf den Phewa Lake. Für mich wurde es zum Ritual, jeden Morgen im Himalayan Java Coffee stundenlang auf dem tollen großen Balkon zu sitzen und zu frühstücken.
8. Sich mit den Einheimischen anfreunden
Die Bevölkerung in Pokhara ist freundlich, warmherzig und den Touristen in ihrem Ort gegenüber sehr aufgeschlossen. So kam es, dass ich mit den Jungs die mein Hotel betrieben richtig dicke Freunde wurde, und von einem nepalesischen Mädel was ich in einem Reisebüro kennengelernt habe zum Abendessen eingeladen wurde. Nicht zu vergessen die zahlreichen Foto-Shootings, um die ich bei meinen Ausflügen von Kindern gebeten wurde.
Hinkommen
Von Kathmandu aus kann man entweder fliegen oder mit dem Bus fahren. Die Strecke ist nur 200km lang, aber durch die Tatsache, dass man zum einen aus Kathmandu raus gerne schon mal 2 Stunden braucht und die Straße nach Pokhara in weiten Teilen mehr schlecht als recht ist, braucht man bis zu 9 Stunden.
Ich habe für die Hinfahrt in einem der einfachen Busse 10€ bezahlt, und sehr gelitten. Der Bus fiel bei jedem Schlagloch fast auseinander, und ich musste mich 9 Stunden lang festklammern damit ich nicht vom Sitz geschleudert wurde. Auf dem Rückweg nahm ich dann für 25€ den VIP Bus, eine Investition die sich mehr als gelohnt hat! Man sitzt in diesen in einer Art Fernsehsessel und kann somit die Fahrt und die Aussicht richtig genießen.
Unterkommen
Ich habe in Pokhara im Hotel Point gewohnt, wo man Zimmer mit Bad ab ca. 25€ bekommt. Super schön und von den oberen Zimmern hat man teilweise vom Bett aus Panoramablick auf den Himalaya. Aufgrund des schlechten Wetters habe ich viel Zeit mit dem Hotel-Team verbracht, die mich mehr wie eine Freundin als einen Gast behandelt haben.
Sicherheit
Nepal und Pokhara im speziellen habe ich als sehr sicher empfunden. Es war überhaupt kein Problem Nachts im Dunkeln durch die Straßen zu laufen. Die Nepalesen die ich kennengelernt habe, waren durchweg super nett und sehr hilfsbereit.
Ich freue mich, wenn dir mein Artikel gefallen hat. Gibt es weitere Sehenswürdigkeiten oder Aktivitäten, die du in Pokhara empfehlen kannst? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar. Wenn du magst, folge mir auf: