Wie gefährlich ist Mosambik? Tipps & Hinweise zur Sicherheit für deine Reise nach Mosambik.

 

„Das ist Mosambik!! Das ist nicht Ibiza!! Wie kann man sich so dumm und verantwortungslos verhalten??“ Sergio, mein portugiesischer Reisefreund, ist außer sich ob der Geschichte die wir da gerade gehört haben.

Wir sind in Maputo, der mosambikanischen Hauptstadt. Sie hat nicht den besten Ruf, aber doch durchaus schöne Ecken, eine große Künstler Szene und hier leben und arbeiten mehr Ausländer als gedacht. Sie hat aber auch Parties, Drogen und Kriminalität.

Wir kommen selbst gerade von einer Party des bekannten Künstler Workshops Nucleo De Arte zurück. Uns hat es Spaß gemacht, wir haben Leute kennengelernt, getanzt und uns von der Stimmung mitreißen lassen. Drogen genommen haben wir trotz zahlreicher Angebote selbstverständlich nicht, und außer einer Dose Bier auch keinen Alkohol getrunken.

Eine verhängnisvolle Party

Die beiden Spanier, die uns gegenüber sitzen erzählen eine andere Geschichte. Am Vorabend waren sie ebenfalls auf einer Party, zu dritt. Nur ist ihr Freund auf einmal von dieser Party verschwunden. Sein Handy, Geld und Reisepass hatte er im Hostel gelassen. Sie sind völlig gerädert, sie haben ihn die ganze Nacht und den ganzen Tag gesucht.

Gerade befinden sie sich im Aufbruch, selbige Party nochmal aufzusuchen um nach einem Lebenszeichen Ausschau zu halten. Eigentlich sitzen sie auf gepackten Koffern, ihr Heimflug geht früh am nächsten Morgen. Kaum sind sie weg, kann Sergio nicht mehr an sich halten. Die Männer sind Mitte 40 und sollten es besser wissen. Er ist sich sicher, das ist eine Frauengeschichte.

Der Freund ist um 3 Uhr nachts wieder im Hostel aufgetaucht. 24 Stunden nach seinem Verschwinden ist er in einer Favela aufgewacht, ohne Erinnerung daran, was passiert ist. Sollte es tatsächlich eine Frauengeschichte gewesen sein, ist das in einem Land wie Mosambik absolut lebensgefährlich. Die Aids-Rate liegt unter den Erwachsenen bei 11%.

Attacke mit dem Kokosnuss-Messer

Ich habe einen anderen Spanier getroffen, dem in Beira mit einem Kokosnuss-Messer eine kreuzförmige Schnittwunde an der Schulter hinzugefügt wurde. Nur um ihm sein Handy abzunehmen. Er hatte es gerade herausgeholt um einen Blick auf Google Maps zu werfen. Außerdem eine Französin, der auf einer Party in Maputo ihr Geldbeutel inkl. Reisepass und Kreditkarten, Handy und Kamera gestohlen wurde.

Die ermordete Studentin

Und dann gibt es da noch die Geschichte der am Strand von Tofo angeblich ermordeten Neuseeländerin, die dort vor einem Jahr unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Den deutschen Besitzer meiner Unterkunft dort darauf angesprochen, berichtet er mir von einer von der Presse aufgebauschten Geschichte, einer Obduktion die keine Gewalteinwirkung ergab und einer Studentin, die exzessiv Alkohol trank und Drogen nahm.

Einige Wochen später treffe ich in Südafrika ein belgisches Mädchen der ich von meinem Aufenthalt in Mosambik berichte. Sie erzählt mir, dass sie die Neuseeländerin kannte, und der Hostel-Besitzer die Geschichte offensichtlich herunterspielen würde um dem Tourismus keinen Schaden hinzuzufügen. Die in beiden Fällen traurige und tragische Wahrheit, warum dieses Mädchen in Mosambik nicht sicher war, wird wohl niemand jemals erfahren.

Wie gefährlich ist eine Reise nach Mosambik wirklich?

Warum erzähle ich diese Geschichten? Ich möchte den Tipps zur Sicherheit, die ich gleich für eine Reise in Mosambik gebe, Ausdruck verleihen. Ich habe selbst bei meinen Recherchen zu Mosambik nur Bilder von Traumstränden gefunden, und bin im Nachhinein relativ naiv und unbedarft dorthin geflogen.

Ich möchte niemandem Angst machen und auch niemanden davon abhalten nach Mosambik zu reisen. Ich habe Mosambik sehr geliebt, und bereue keine Sekunde dort gewesen zu sein. Die Traumstrände sind da, und sie sind so paradiesisch schön, dass man weinen möchte. Die Meereswelt ist ein Traum, man sieht Delfine und Wale vom Strand aus und kann mit Walhaien und Mantarochen schnorcheln. Es gibt unglaublich leckeren Fisch zu essen und Hostels direkt am Strand. Das Land ist touristisch noch völlig unberührt und diejenigen Reisenden aus aller Welt die man hier trifft sind interessante, weltoffene und weit gereiste Menschen.

Mir wurden selbst 300€ aus meinem Rucksack gestohlen, immerhin aus dem Zimmer und ohne es mitbekommen zu haben oder in irgendeiner Weise bedroht zu werden. Aber in einem Land wie Mosambik hätte ich so eine Summe einfach viel besser verstecken müssen. Ist schließlich nicht Ibiza.

Meine Tipps zur Sicherheit in Mosambik

Handy

Handy-Klau ist an der Tagesordnung. Wenn möglich kauft man sich für Mosambik ein billiges Handy, um zu vermeiden das Smartphone in der Öffentlichkeit zu nutzen. Wenn dann am besten nur im Restaurant oder wenn niemand in der Nähe ist.

Die Beachboys

In Tofo gibt es sogenannte „Beachboys“ die es auf alleinreisende Frauen abgesehen haben. Sie haben meist Rastas und sind unglaublich charmant, witzig und sprechen super Englisch.

Man findet über sie ein paar vereinzelte Berichte im Netz und ich wurde tatsächlich direkt vor Ort gewarnt, dass „jemand wie ich“ ein prädestiniertes Opfer wäre. Gefährlich sind sie nicht, aber sie freunden sich mit alleinreisenden Frauen an, um sie am Abend vor ihrer Abreise auszurauben, sodass man keine Chance mehr hat sie zur Rechenschaft zu ziehen.

Ich wurde selbst mehrfach von ihnen am Strand angesprochen. Man wird erst in ein Gespräch verwickelt. Ich war von vorneherein sehr zurückhaltend und betont desinteressiert, sie sind aber so charmant und sympathisch, dass man irgendwann doch lachen muss. Irgendwann kommt dann ganz beiläufig die Frage „Und, bist du mit Freunden unterwegs? Oder reist du alleine?“. Bei mir reichte die Antwort „Nein mit meinem Freund, der schläft gerade im Hostel.“, dass sie noch ca. 2 Sätze mit mir wechselten und sich dann schnell (und freundlich) verabschiedeten. Gefährlich waren diese Situationen überhaupt nicht.

Am Strand von Tofo wurde ich öfter von Beachboys angesprochen, aufdringlich wurden sie aber nie.

Anmache in Vilanculos

In Vilanculos, was weitaus weniger touristisch als Tofo ist, wurde ich vor allem wenn ich allein im Stadtzentrum oder am Strand unterwegs war sehr häufig von Jungs angesprochen. Dort gibt es die klassischen Beach Boys nicht, aber ich wurde trotzdem sehr viel und teilweise recht vehement angebaggert.

Leider haben mir einige der Jungs auch schon mal auf der Straße oder vor dem Hostel aufgelauert. Wenn selbst eine sehr klare Kommunikation nicht mehr hilft, dann konsequentes Ignorieren. Nachts habe ich mich hier dadurch nicht sicher genug gefühlt, und war daher nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr alleine unterwegs.

Verhalten auf Parties

So banal es klingt, aber wenn man in Mosambik auf Parties geht gelten die eigentlich offensichtlichsten Sicherheits-Maßnahmen. Keinerlei Wertsachen mitnehmen, NICHTS außer ein bisschen Geld. Kein teures Smartphone, kein Reisepass, keine Kamera. Wer Alkohol trinken möchte, sollte das in Maßen tun, niemals die Kontrolle verlieren oder das eigene Getränk aus den Augen lassen. Von den Drogen die dort verkauft werden unbedingt die Finger lassen.

Warum es trotzdem sicher ist, alleine nach Mosambik zu reisen

Im Endeffekt habe ich persönlich mich in Mosambik meist etwas sicherer gefühlt, wenn ich in einer Gruppe oder zu zweit unterwegs war. Das sollte keine von euch abhalten, alleine dorthin zu reisen. Man lernt immer und überall super schnell Leute kennen. Dadurch, dass es nur eine Handvoll Touristen gibt, sogar noch schneller.

Wer aufpasst und seinen gesunden Menschenverstand einsetzt, wird keine Probleme bekommen. Mosambik ist zwar nicht das sicherste Land der Welt, aber trotz allem viel zu schön, um es zu verpassen.


Ich freue mich, wenn dir mein Artikel gefallen hat und du ein paar nützliche Infos zu deiner Mosambik-Reise daraus ziehen konntest. Wenn du magst, folge mir auf:

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